Alle Wege führen zum Pariser Klimaabkommen!
Die Entwicklung nachhaltiger Straßennetze erfordert die Analyse ihrer Gesamtauswirkungen auf das Klima. Das Pariser Klimaabkommen dient dabei als entscheidender Bezugspunkt. Kürzlich hat eine Gruppe von 10 multilateralen Entwicklungsbanken, einschließlich Die Weltbank, die Asiatische Entwicklungsbank und die Europäische Investitionsbank zusammengeschlossen, um dafür einen umfassenden Rahmen zu schaffen. Ziel dessen ist es, die Ausrichtung neuer Vorhaben und Projektfinanzierungen auf die im Pariser Abkommen dargelegten Grundsätze zu bewerten.
Der Rahmen zielt darauf ab, die Ausrichtung der Aktivitäten auf zwei Grundsätze sicherzustellen:
- Klimaschutzziele (BB1)
- Klimaanpassungsziele (BB2)
Klimaschutzziele
Abbildung 1: Entscheidungsansatz zur Bestimmung der Ausrichtung von Direktinvestitionskrediten an den Minderungszielen des Pariser Abkommens (BB1)
Quelle: Gemeinsame methodische Grundsätze der MDB zur Bewertung des Pariser Abkommens, Ausrichtung neuer Operationen, Direktinvestitionskreditoperationen, Version 1.0, Juni 2023
Die Minderungsziele dienen dazu, die Auswirkungen einer Aktivität im Hinblick auf ihren Beitrag zu einem CO2-armen Weg auf globaler Ebene und in einem bestimmten Kontext, beispielsweise dem NDC eines Landes, zu bewerten. Die BB1-Kriterien umfassen einen universellen Standard, der die Übereinstimmung mit einer „allgemein ausgerichteten Liste“ gewährleistet. Für den Straßensektor umfasst dies:
- Bau von Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen, um den Zugang zu Gemeinden zu ermöglichen, die derzeit keinen wetterunabhängigen Zugang haben;
- Modernisierung, Sanierung, Wiederaufbau und Instandhaltung von Straßen ohne Erweiterung ihrer Kapazität;
- Förderung der elektrischen und nicht motorisierten städtischen Mobilität.
Wenn eines der drei oben genannten Kriterien erfüllt ist, wird davon ausgegangen, dass die Straße den BB1-Kriterien entspricht.
Darüber hinaus gibt es spezifische Kriterien für Projekte, die nicht den oben genannten Kriterien entsprechen. Diese Projekte werden einer gründlichen Evaluierung unterzogen, die den nationalen und sektoralen Kontext berücksichtigt. Diese Bewertung basiert auf einer Reihe von fünf Kriterien, zu denen auch die Beurteilung der Übereinstimmung des Projekts mit der Dekarbonisierungs-Roadmap des Landes, der Region und des Sektors gehört. Eines dieser Kriterien, bekannt als SC5, konzentriert sich auf die quantitativen Auswirkungen der Operation. Dabei geht es darum, den Kosten und Nutzen, die mit den Risiken des Klimawandels und der entsprechenden Klimapolitik verbunden sind, einen monetären Wert zuzuordnen. Von jeder multilateralen Entwicklungsbank wird erwartet, dass sie SC5 mit ihren eigenen internen Methoden und Ansätzen anwendet. Dazu kann die Festlegung von “Schatten-Kohlenstoffpreisen“ gehören, um die Wirtschaftsanalyse zu rationalisieren.
Klimaanpassungsziele
Abbildung 2: MDB-Entscheidungsansatz zur Bestimmung der Ausrichtung von Direktinvestitionskrediten an den Klimaanpassungs- und Resilienzzielen des Pariser Abkommens
Quelle: Gemeinsame methodische Grundsätze der MDB zur Bewertung des Pariser Abkommens, Ausrichtung neuer Operationen, Direktinvestitionskreditoperationen, Version 1.0, Juni 2023
Die Anpassungsziele (BB2) dienen dazu, die potenziellen physischen Risiken und die Übereinstimmung des Projekts mit der landeseigenen Strategie zur Anpassung und Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu bewerten.
Die Kriterien umfassen die Bewertung der mit dem Klimawandel verbundenen Schwachstellen und Risiken sowie die Umsetzung von Maßnahmen zu deren Bewältigung.
Im Zusammenhang mit dem Straßensektor deuten unsere Analysen darauf hin, dass Straßen aufgrund der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, wie extreme Hitze, größere Temperaturschwankungen in kürzerer Zeit, zunehmende Starkregenfälle und Erdrutsche, vor erheblichen Herausforderungen stehen werden.
Nutzung digitaler Zwillinge zur Bereitstellung einer nachhaltigen Straßeninfrastruktur
Durch die fortschreitende Digitalisierung können innovative Lösungen wie ORIS Materials Intelligence die Art und Weise, wie Straßennetze entwickelt werden, revolutionieren und ihre Ausrichtung an den globalen Klimazielen sicherstellen. Mit ORIS kann eine umfassende Messung der CO2-Auswirkungen eines Straßenprojekts durchgeführt werden, was ein umfassendes Verständnis seines ökologischen Fußabdrucks ermöglicht. Durch den Einsatz ausgefeilter Simulationstechniken können mögliche Strategien zur Minimierung dieser Auswirkungen untersucht werden. Dies stellt den ersten entscheidenden Schritt bei der Bewertung der klimaökonomischen Auswirkungen eines Straßennetzes dar.
Aufbauend auf Daten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ermöglicht ORIS die Kartierung von Klimawandelbelastungen und -risiken im Straßennetz. Dieses leistungsstarke Tool bietet eine detaillierte Analyse darüber, wie klimabedingte Faktoren ( z.B. extreme Hitze, Frost-Tau-Wechsel, Niederschlag, Überschwemmungsgefahr) die Haltbarkeit und Belastbarkeit von Straßen beeinträchtigen. Durch die Visualisierung dieser potenziellen Risiken können Entscheidungsträger bereits zu Beginn eines Straßenprojekts Anpassungsmaßnahmen proaktiv planen und umsetzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration fortschrittlicher digitaler Lösungen wie ORIS Materials Intelligence einen innovativen Weg bieten, nachhaltige Straßen zu entwickeln. Angesichts der Komplexität des Ansatzes, der Kriterien und der Daten, die für solche Bewertungen erforderlich sind, unterstützen digitale Lösungen die Planer von Verkehrsinfrastruktur dabei, in kurzer Zeit umfassende Bewertungen durchzuführen. Durch die genaue Messung der Kohlenstoffauswirkungen, die Simulation von Strategien zu deren Reduzierung und die Kartierung der potenziellen Auswirkungen des Klimawandels ermöglicht ORIS Entscheidungsträgern, die Straßeninfrastruktur im Einklang mit den globalen Klimazielen zu gestalten.
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